vive la france... again

bonjour

es ist schon lustig, 4 wochen arbeiten, 2 wochen surfen oder einfach urlaub. ich kann nur empfehlen diesen rhythmus beizubehalten. freitag nachmittag ging es richtung wiesbaden als zwischenstation für frankreich. eigentlich hatte man an alles gedacht, nur dass andre kein lunchpaket für die lange fahrt mit hatte. nur gut, dass ich reichlich vorgesorgt habe. kurz vor erfurt fiel mir ein, dass ich zwar den rechner, aber nicht das netzteil eingepackt hatte. nach einer halb minütigen überlegung, war klar, dass wir 2 wochen ohne musik, filme und bilder nicht klar kommen würden. also zurück nach jena und schnell die notwendigen utensilien eingsackt. aber nun ging es wirklich los.
in wiesbaden angekommen packte andre noch fix seine sachen. wie später auffiel, fehlte trotzdem schlafsack und zahnbürste. ich hatte ein handtuch vergessen und musste mir bei andre eins leihen. sein vermisster schlafsack musste dann im declathon nachgekauft werden. das passte eigentlich, denn wir wollten uns eh mit sportklamotten eindecken. ein stopp bei den outlets in hossegor durfte natürlich nicht fehlen. doch wir waren so müde, dass eigentlich nie wirklich shoppinglust aufkam. nun musste nur noch ommers surfbaord bei einem shaper abgegeben werden, damit es wieder benutzbar war. an diesem Samstag ging eh gar nix mehr, wir wären jämmerlich ertrunken.

es regnete, den grossteil unserer fahrt durch frankreich und als wir ankamen. es war nicht wirklich kalt, aber düstere wolken und ein kühler nordwind verwehten das flair südfrankreichs. vielleicht kam es uns aufgrund der übermüdung auch nur so vor. den folgenden Sonntag wollten wir surfen gehen, nachdem wir jeder ca. 12h geschlafen hatten. als wir bei wolkenbedeckten himmel und immer noch kühlen nordwind das wasser getrieten, sind uns finger und zehen eingefroren. es war noch nie so kalt in frankreich, wie an diesem tag. nach einer halben bis dreiviertlen stunde, aber gefühlen 5 minuten, ging es zitternd zurück in den bungalow aufwärmen. es war klar, ich brauchte einen neuen neopren… einfach zu viele löcher hatte das alte ding. andre war mit seinem neuen ganz zufrieden, aber es war zu kalt für eine zweite session.

ab Montag war sonne angesagt und das sollte auch für mindestens den rest der woche so bleiben. das wasser war nachmittags auch etwas wärmer und erträglich, allerdings waren die wellen mittlerweile so klein, das nur die morgendliche oder eher mittägliche session bei lowtide effektiv war. spaß hatte sie gemacht, das neue board wurde eingesurft und die schultern ordentlich belastet, da einen die strömung quer über den ganzen strand trieb. am dienstag morgen freuten wir uns schon auf die lowtide-morgensession, aber die wellen waren nochmals deutlich kleiner geworden und zu ankle-breakern mutiert. Naja spaß gabs trotzdem, andre konnte grüne wellen anstarten und ich mein brett äußerst erfolgreich in kleinen wellen testen.
 
 

mittwoch und donnerstag gabs dann nicht allzu viel zu tun. um überhaupt ein paar wellen reiten zu können, nahm ich mir während andre’s mittagschlaf seinen dampfer und quälte mich durch die wellen ins line-up. für ein shortboard zu schwach, konnte man sie mit dem malibu ganz gechillt und entspannt abreiten. zwei ritte gingen sogar bis in die kleine bucht zwischen den sandbänken und ich sprang erst kurz vorm ufer ab. yeah, es machte riesen spaß mit dem dampfer. allerdings ist das zurückpaddeln ein kraftakt. andre kam dann mit meinem raus und wir tauschten im wasser. donnerstag war es düster am morgen. vereinzelt tröpfelte es vom himmel und nach einem beachcheck war zumindest für mich klar, dass es heute leider nicht rausgeht. viel zu klein und kappelig. andre ging vorm frühstück etwas rutschen, kam aber unzufrieden zurück. doch dannam nachmmittag kam der ersehnte swell. immer größer wurden sie, sodass wir am abend 2-2.5m brecher zu bewundern hatten. das problem war nur, dass einige so groß waren, dass sie das komplette line-up durchspühlten. Dazu noch eine kräftige strömung und ein shore-break, der einen locker das brett zerbrechen und ne schulter auskugeln konnte. nach wirklich langer überlegungspause ging ich dann doch auf 1-2 wellen raus, sofern die brandung direkt am ufer es erlaubte. fazit: die wellen sind unkontrollierbar und position halten im line-up ist fast unmöglich. also ging es nach 15-20min wieder an land.
 

am folgenden tag war es ähnlich groß, nur noch unkontrollierbar. ab und zu kamen ein paar bomben rein, dass kaum einer ins wasser ging. dazu hat der wind es weiter zerblasen. also wollten wir richtung süden fahren und uns einen eindruck von den weltberühmten sandbänken von hossegor machen. es ging allerdings gleich weiter nach capbreton und dem berühmten spot la piste, auf dem alte nazi-bunker verdreht und umgekippt in der brandung liegen. beeindruckend. eine surfsession musste ja heut noch sein und somit wühlte ich mich durch den shorebreak des atlantiks. die wellen waren allerdings nicht ohne, brachten ca 5m vom strand entfernt und hohl, sodass man schon zweimal überlegte, ob man sich jetzt in die welle fallen lies oder sich doch eher weiterhin bester gesundheit erfreuen wollte. leider kam andre an diesem tag über seine einstündige morgensession nicht hinaus, da es am abend wiedermal riesengroß war.
 
 
 
 

die hälfte des urlaubs war rum und bisher schon ereignisreich. am samstagnachmittag, dem heißesten tag bis jetzt, sammelte ich unsere beiden neuen mitbewohner am bahnhof in dax ein. meine schwester und die allseits bekannte 'washingmashine' frank steuerten übermüdet aber erwatungsvoll den strand an. zuvor wurde noch kurz einen damenneopren eingekauft und frank erstand seine seit 2 jahren sehnsüchtig gesuchten flipflops für 5 euro. auf in die wellen, hieß es nun. der dampfer von frank konnte es kaum erwarten. ich hatte an diesem tag die bis jetzt beste session des urlaubs vor dem frühstück mit langen kraftvoll laufenden bänken und nur spaniern im wasser. mit ähnlichen erfolgen ging es kurz vor der fahrt zum bahnhof noch einmal fix ins wasser. sonntag ging dann schon wieder nix mehr, zu groß. ich versuchte es, kam raus, schaute aber ein ums andere mal in die furchteinflößende guillotine der 2-2,5m hohen wellen. die meisten brachen zu schnell oder mit einem mal, sodass kein surfen möglich war. frank suchte vom strand einen punkt im wasser, wo man konstante bedingungen vorfand, aber vergebens. in der zwischenzeit vertrieben sich die in einem viel zu kleinen bungalow zusammengepferchten vier urlauber mit ‚ohne furcht und adel’ die zeit. die abendsession fand leider nur für mich und kurzzeitig für frank, dem die wellen aber zu beeindruckend waren, an einer left statt. wenn, aber nur wenn, man einmal den shorebreak überwunden hatte, konnte man quasi mit trockenen haaren bis ins lineup paddeln. frank zitterten wortwörtlich die knie, da die wellen dann kopfhoch doch etwas größer aussahen als vom strand. aber immerhin hat er sich rausgetraut. eine weißwasserwalze schob ihn dann ans sichere ufer. ich hingegen hatte, teilweise ganz alleine, eine riesen spaß. ich konnte frank vom strand ausjubeln und schreien hören, als ich einige bis zum strand mit turns füllen konnte. dafür bin ich dann kurz vor sonnenuntergang total erledigt den strand entlang richtung campingplatz gekrochen. aber mit einem breiten grinsen.
 
 


eigentlich sollte es immer weiter kleiner werden, aber poseidon legte sogar noch ein bisschen drauf. am montag morgen sah es trotz hightide unsurfbar aus. riesengroß, aber unkontrollierbar. leider konnte man den offshore-wind nicht nutzen, der verzaubernde aber doch unsufbare barrels formte. aber aus irgendeinem grund saßen am etwas entfernten hauptstrand ein haufen schwarze punkte im wasser. also doch mal hinlaufen. kurze zeit später rannte ich zurück, um mein board zu holen. raus kam man einfach über den channel, dann nur noch 50m zum peak und yeah. 2-2,5m hohe und hohle a-frame-peaks. die wellen waren teilweise so steil, dass ich angst hatte, dass mein board einfach nicht in der welle hält und ich abrutschte. nach fast 2 stunden war ich so am ende, hatte einen neue nahtoterfahrung und war überglücklch, dass ich noch rausgepaddelt bin. die lippe schlug 2m vor mir ein und ein durchtauchen war nocht mehr möglich, stattdessen war ich jeweils 6 sekunden unter wasser, die luft war knapp und das ganze noch 2 weitere mal, in denen ich nur jeweils ein mal luft holen konnte... uiuiui. 
 
 
 
 
 

die beiden letzten tage wurde es dann dank den offshores eh unsurfbar und ich gewegte mich nur noch mit kamera an den strand, um die anfänger beim weißwasserrutschenzu begutachten. alles in allem hatten wir lustigerweise die meiste zeit viel zu große wellen, die die sandbänke nicht halten konnten.
 
 
 
 
 
 
 
nun ein paar eindrücke von unseren 'kleinen' beim wellenbaden ;) angesichts der schwierigen bedingungen, der permanent starken strömung und dem doch ziemlich kalten wasser, welches von regenwolken nicht gerade erwärmt wurde, hat sich die neue generation von surfern ordentlich und wacker geschlagen.
 

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