Final Stop Thai Food and Kaikoura

Für mich ging es direkt danach zu einem neuen Mietwagen, welcher ein Stufenheck und nicht umklappbare Rücksitze hatte. Super, also fiel drin schlafen schon mal aus und ein Upgrade würde auch wenig bringen. Wenigstens verbraucht es deutlich weniger Benzin. Nach einem nun unausweichlichen Stop beim Warehouse, um ein Zelt und einen Kocher zu kaufen, ging es direkt nach Kaikoura. Ursprünglich wollte ich nach Dunedin, aber dort war schlechtes Wetter und kaum surfbare Wellen zu dieser Zeit. Schade, denn ich wollte mich nochmal mit Stöpel und Tobi treffen und surfen gehen.  

Zweieinhalb Stunden später fuhr ich direkt zum besten Surfspot, Mangamaunu, und es ging ab wie ne Achterbahn. Einige doppelt kopfhohe Wellen schälten sich die Bucht entlang und es war ein Fest. Ich war zwar etwas us der Übung in der ersten Session, aber die nächst Tage wurde es nur minimal kleiner und wir hatten für 4 Tage fast keinen Wind. Somit musst man nach einer kurzen Mahlzeit einfach wieder raus paddeln, auch wenn die Arme von der langen und kalten Morgensession immer noch nach Luft schnappten. Mittendrin paddelten auch 3 junge Australier aus Melbourne und an sah sich seitdem den halben Tag.  

Leider habe ich bei meinem Billigzelt nicht bedacht, dass es ja auch regnen könnte, denn es war nur ein Einwandzelt. Ergo musste ich noch eine Plane kaufen, die sich mit vielen Steinen vom Strand quasi selbt befestigte. Von nun an konnte nichts mehr passieren. Später die Woche surfte ich noch Meatworks, ein Spot, der seinen Namen daher hat, dass er in der Zeit vor Reefbooties durch in der Brandung rollende Steine den Surfern quasi die Haut von den Füßen reiben konnte. Klingt eklig, muss auch so ausgesehen haben... Aber alles fit, habe ja Booties. Es war witzig mit den Australiern und wir machten während des Surfens auch schon die nächste Session in der Heimat Torquay aus.  

Leider hatte ich in den letzten 4 Tagen wenig mit Surfen zu tun, konnte dafür aber, man glaubt es kaum, viel lesen und beendete "The Jordan Rules". Nebenbei besuchte ich täglich Alysha, die leider viel arbeiten musste und lenkte sie von Selbiger ab. Die Gute versorgte mich so oft mit wahnsinnig leckeren Thai-Essen, Internet und heißer Schoki, dass ich fast nicht mehr fahren will. Kennengelernt habe ich sie durch meine liebe Schwester, die vor 3 Jahren mit ihr fast ein halbes Jahr das Restaurant, die Stadt, die Männer und Festivals unsicher machte. Sie hat sich riesig gefreut mich zu wieder zu sehen, wobei ihr wohl Isabell viel lieber gewesen wäre ;) Da sie Maori ist überredete sie mich quasi zu einer Entjungferung der anderen Art. Überrede kann man es nicht direkt nennen, denn ich wollte viel mehr ihre "Erlaubniss" oder Bestätigung zu einem "Ta Moko", über welches ich schon länger nachdachte. Vor allem, da ich mal wieder in Neuseeland bin. Das Ende vom Lied ist, dass sich nun ein Teil meines Lebens (meine Familie, meine besten Freunde, mein Basketballteam, das Surfen) und meiner Geschichte (das Reisen, Neuseeland, andere Reisende, die Natur) in Maorisymbolen auf meinem rechten Unterarm befindet...für immer :) mein natürlicher Skeptizismus und die Angst vor etwas derartig Dauerhaften lies mich sehr lange überlegen, auch wenn es auf gar keinen Fall eine falsche Entscheidung war. Vielmehr war es die Angst, dass es mir nicht "steht" oder die Angst, dass man nur einem Trend folgt. Allerdings habe nur ich dieses Tattoo auf dieser Welt und es ist etwas sehr Persönliches und Spirituelles, welches auch immer eine Geschichte erzählt. Der Künstler zeichnet dieses bestimmte Tattoo nach der eigenen Erzählung, man kann es sich nicht selbst aussuchen.  

Somit endet meine 3. Neuseelandreise mit einem neuen Teil von mir und viel Thai-Essen. Auch wenn die Schönheit des Landes etwas abflacht, je länger oder öfter man hier her kommt, ist es nur der eigene Geist, der sich an diese Massen an überwältigend schönen Landschaften gewöhnt und sie somit weniger intensiv wahrnimmt. Letztendlich steht man täglich über Natur und Menschen mit offenem Mund da. Zeit meinen Bali-Urlaub in Angriff zu nehmen, um mich selbst eifersüchtig auf den eigenen Luxus zu machen, der mir im Moment gerade zu Füßen zu liegen scheint. Man sieht sich in Torquay und ich freue mich auch schon darauf (auch wenn ich noch über eine Woche dem Wasser fernbleiben muss).  

Zum Abschluss noch etwas Unspektakuläres. In meiner letzten Nacht in Kaikoura habe ich mich entschlossen bei Alysha zu schlafen, was sich als sehr weise herausstellte, denn in der Nacht toste ein Sturm mit extremen Winden über die Südinsel hinweg, sodass die Temperaturen binnen eines Tages von ca 30º auf 10-12º gesunken sind und die Berge im "Hinterland" zur Hälfte mit Schnee bedeckt waren. Na dann kann es ja Heim gehen, zurück zum Sommer :)

Comments

Popular Posts