From green to yellow, from rain to sunshine

Der 5. Tag begann regnerisch, aber wechselhaft und sobald man den Pass in Richtung Wanaka verließ, klarte es auf und das Goldeneder Wiesen sprang uns nur so ins Gesicht. Der Kontrast zu den teils hellblauen Lake Wanaka und Lake Hawea war beeindruckend. Da das Wetter schön und relativ klar war, beschloss ich mich direkt zum Fuß den Bergen Ray Peak zu machen, welcher auf der anderen Seite des Lake Wanaka liegt und von ca 300 auf ca 1600 hinauf ragt. An sich kein wirklich hoher Berg, vor allem da der Mount Aspiring um die Ecke gleich mal doppelt so hoch ist. Jedoch geht es gleich und durchgehend steil hinauf, was Franzi, nachdem ich ihr das Ziel gezeigt habe, dazu veranlasste sich gemütlich an den See zu legen - warm war es allemal. Nur der bis jetzt schon starke Wind machte mir für den Aufstieg etwas Sorgen. Mir war von vorn herein klar, dass meine durch die OP untrainierten Beine es wahrscheinlich nicht bis ganz hoch schaffen werden und sich spätestens auf dem Rückweg der Knöchel bemerkbar machen würde. Versuchen wollte ich es allemal und so setzte ich mir das Ziel mit einem kontinuierlichen Tempo und ohne Pause hinaufzusteigen. Dich Sicht wurde immer besser und die Sonne brannte. Stück für Stück ging es hinauf und ich schaffte es tatsächlich mit nur einer kurzen Erholungsphase is auf den Gipfel, wo mir der Wind nur so ins Gesicht peitschte. Die Aussicht war brilliant und man konnte über den Lake Wanaka bis zu den entfernten 3000ern schauen. Einen kurzen Snack später ging es schon wieder bergab und ich merkte meine Knie leicht, da es so steil war, dass man quasi halb rannte. Erst kurz vor dem Ende meinte eine kleine Bodenwelle sich unter meinen Fuß zu schieben und mich hinterlistig zum Umknicken zu bringen - das Luder.aber den Rest schaffte ich noch und dann ging es direkt in den kühlen Lake Wanaka zum Baden und Duschen. Schmezhaft aber stolz legte ich mich und meine Füße an den Strand. Erstaunlicherweise waren meine Knie in den nächsten Tagen ok, aber ich bekam dicken Muskelkater im Arsch und unteren Rücken. Dabei dachte ich Letzteres sei durch das Surfen trainiert gewesen...stattdessen lief ich einige Tage wie eine Ente.    

Da es in Wanaka keine günstigen Übernachtungsmöglichkeiten gab und sich die nächsten Tracks durch meinen Fuß auch erledigt hatten, sind wir spontan nach Queenstown gefahren. Dort angekommen konnte wir noch nicht auf unseren 12km entlang des Sees gelegenen fahren, denn es Stand Abendessen und langersehnte Fergburger an. Ich bahaupte ja gern mal dreist und übermütig, dass es die besten Burger der Welt (die ich gegessen habe) sein sollten und lehne mich da vielleicht etwas aus dem Fenster. 25min Anstehen und weiter 25 Warten lohnten sich aber wie verrückt. Es war ein Gaumenschmauß, der nicht nur zu empfehlen sondern zu verpflichten ist, wenn man nach Queenstown kommt. Klar, dass ich mir vorsorglich gleich zwei bestellt hatte, welche wir bei Sonnenuntergang am See verzehrten.   In der Nacht sahen wir auch die ersten Sterne und wer jemals auf der Südhalbkugel außerhalb von Ortschaften nachts nach oben geschaut hat, weiß wie viel mehr Sterne man sehen kann. Der nächste Tag begann entspannt und stand unter dem Schirm Enstpannen und Relaxen. Außerdem mussten wir mal wieder dieses komische Internet besuchen (das setzt sich doch nieeee durch) und natürlich zum Mittag nochmal zu Fergburger. Man kommt ja nur alle paar Jahre wieder dahin. Diesmal reicht mir aber einer. Übernachtet haben wir nach einem kleinen Einkauf inmitten der Berge 13km von jeglicher Zivilisation entfernt. Die Schotterstraße war nicht ohne und bei Gegenverkehr sagte man fast den Schafen "Guten Tag". Der am Moke Lake gelegene kleine DOC Campingplatz bot eine eindrucksvolle Kulisse und war ebenfalls Heimat eines die ganze Nacht andauernden starken Regens. Zwischendrin fragten wir uns noch, ob wir überhaupt wieder wegkommen oder morgens im See wieder aufwachen. Doch es klarte auf und auch wenn es bibbernd kalt geworden war, duschte ich in dem klirrend kalten Wind mit einem Eimer und einer kleinen Entenfamilie. Zurück in Queenstown nahmen wir das wechselhafte Wetter zum Anlass Shoppen zu gehen. Meine Tradition ist immer einen Pulli in einem bestimmten Laden zu kaufen. Außerdem haben ja einige Familienmitglieder Geburtstag und es war sonst nicht viel zu tun. Man ertappt sich dabei derartige Touren mit sich selbst zu rechtfertigen, aber ich konnte nicht und Franzi wollte nicht klettern, wandern oder sogar großartig fahren. Zum Abschluss ging es pünktlich zum Beginn eines erneuten Regenschauera ins Kino: Taken 3. Es war ok, aber hoffentlich der letzte Teil.    

Der mittlerweile 8. Tag unserer Reise begann wieder gemülich und wir verließen Queenstown in Richtung Süden und über einen kleineren Umweg Dunedin. Invercargil ließen wir rechts liegen und kamen am späten Nachmittag in der Studentenhauptstadt Neuseelands an. Wir wurden von Stefanie, einer alten Rosearbeitskraft und Tobias, ihrem Freund, in einer wahnsinnig schönen Wohnung in Port Chalmers empfangen. Hier kamen die ersten Siedler dieser Gegend an Land und es diente als letzte Station für viele Antarktisexpeditionen. Außerdem war Walfang früher ziemlich groß. Die beiden leerten mit uns eine Flasche Rotwein und, viel wichtiger und nötiger, spendierten uns eine heiße Dusche.  

Der 9. Tag stand ganz im Sternzeichen des Pinguins. Jedoch ergaunerten wir uns vorher etwas Schokolade, denn wir hatten eine Tour durch eins Schokoladenfabrik gebucht. Nicht wahnsinnig toll, aber interessant und mit einem Beutel voll Schokolade endete die Tour gegen Mittag und unser kurzer Trip auf die Otago Peninsula endete im nächsten Regenguss, was uns zum Weiterfahren animierte. Witzigerweise klarte es dann auf. Nächstes Ziel Moreaki Boulders, ein paar kugelrunde Steine, die sich in der Brandung des gleichnahmigen Ortes tummelten. Doch das war nicht die Attraktion. Tobias gab uns den Tipp bis zum Leuchtturm zu fahren und auf die sehr seltenen Gelbaugen-Pinguine zu warten. Dies mussten wir auch gar nicht lange und erst einer und spärer 2 weitere knuddelige Pinguine stolzierten durch das gelbe Gras an allen Besuchern unbeeindruckt vorbei. Frei nach dem Motto: das ist mein Viertel, was macht ihr hier?! Witzigerweiser könne Pinguine ja an sich nie sauer oder wütend sein, denn sie watscheln immer noch zuckersüß und halb tolpatschig durch die Gegend.  

Der Tag endete mit einer fast 3 stündigen Fahrt wieder ins Landesinnere, wo wir nach Omarama an einem Flüsschen genütlich und irgndwie trotzdem erschöpft in die Kissen fielen.

1-2 Lake Wanaka
3-5 Lake Wakatipu
6-7 Moke Lake Camping
8-9 Fergburger und Queenstown
10-12 Dunedin und Otago Peninsula
13-18 Moreki Boulders und Pinguine
19 das Ende des langen Tages

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