Obsessed with nature and colours
Am 3. Tag sind wir zwar noch nicht in den Genuß des sternenreichsten Himmels gekommen, konnten aber in unserem Black Sheep, wie sich das Auto nannte, den Weg durch die nördlichen Alpen fortsetzen und kamen bald in den Genuß von salzhaltiger Luft der Tasmanischen See. Die Stecke kam mir von dem Trip mit Frank von vor 6 Jahren und dem mit Romy von vor 3 Jahren bekannt vor, wie so einiges in der Südinsel. Dennoch ist es traumhaft und irgendwie immer wieder ein neues Abenteuer. Die Abwechslung von tundragleichen Feldern, schroffen Bergen und dicht bewachsener Regenwald suchen weltweit seines Gleichen und lassen einen immer wieder staunend den Mund offen stehen. Ich glaube ich kann wahrlich behaupten, dass ich mich nicht erst jetzt in das Land verliebt habe. Eine unglaubliche Vielfalt warten hinter jeder Kurve darauf einen zu überraschen und sich auch binnen nur weniger Kilometer zu verändern. Man könnte fast sagen Gott hat es hier nochmal richtig krachen lassen und sich ausgelebt, wie Peter Jackson im letzten Hobbit. Haha.
In Westport angekommen gab es erstmal ein mildewürztes Thaicurry a la Camping kitchen und ein paar warme Sonnenstrahlen auf den Bauch bevor meine Suche nach einem bestimmten Surfspot, welchen ich aus dem Film Drive-through New Zealand kenne und schon immer mal inspizieren wollte. Zudem habe ich noch nie die Westküste der Südinsel gesurft und allein die Kulisse vor den Bergen lies die Vorfreude wachsen. Auf dem Weg dahin hielten wir nochmal kurz in Punakaiki und besuchten die Pancake-rocks, welche uns auch gleich Hunger auf Selbige machten. Die Sicht war traumhaft und der Regenwald im Hintergrund schimmerte saftig grün auf der ganzen Fahrt. Auch in Greymouth hatten wir noch etwas Sonne. Wir mussten zwar ein neues Schneidebrett kaufen, da ich das letzte leider mit dem Gaskocher versenkt hatte, aber dann ging es bei Corbins, einem Stadtteil von Greymouth, ins Wasser. Es war viel kälter als Kaikoura und der Spot verriet sein Potenzial, wie im Video, bei großen Swell. Heute waren es nur so 1-2 ft und man musste ganz schön paddeln, denn sie liefen über die Sandbank oder das Riff oft drüber. Das Wasser war so trüb, dass ich mein Board nicht mehr sehen konnte, wenn ich auf ihm saß. Spaß hat es gemacht und ich wünschte ich hätte mehr Zeit gehabt.
Unsere Übernachtung war ein wunderschöner Campingplatz am Lake Mahinapua nahe dem Meer mit den Bergen im Hintergrund. Unsere Rechnung haben wir aber ohne die Mücken gemacht und nachdem wir alle im Auto in mühsamer Kleinarbeit getötet hatten und uns zu Bett legten, waren wieder 20 im Auto. Spontan sind wir mitten in der Nacht geflüchtet und haben uns am Straßenrand in dem kleinen Goldgräberstädten Ross neidergelassen, um nun erschöpft die Matratze zu küssen. Doch gegen 3 Uhr nachts ging die Sirene im Ort los und ich hatte zuerst gedacht es wäre der Tsunamialarm bis ich etwa 150m von mir ein riesiges Feuer entdeckte. Doch die örtlichen freiwilligen Feuerwehrleute waren schon unterwegs und mehrere Autos preschten mit 100 Sachen an uns vorbei. Statt Mücken hatten wir nun leichten Rauchgeruch im Auto. Die Nacht konnte nicht schnell genug zu Ende gehen und der 4. Tag beginnen. Morgens um 7.30 ging die Fahrt dann weiter auf dem Weg nach einer Dusche. Doch es war nix zu finden. Doch wenige Kilometer vor dem Franz Josef Glacier kam uns eine abgelegene Haltebucht am Highway direkt vor dem Lake Mapourika wie gelegen und wir sprangen direkt in den erstaunlich warmen See für diesen Breitengrad hinein, um uns unsere wohlverdiente Dusche zu gönnen.
Gestärkt, erfrischt und mit Franzis erstem Bad in einem See kamen wir gegen 9 am Gletscher an, der uns wolkenlos und mit Sonne empfing. Eine kurze Wanderung vorbei an grünen Hügeln, die die Endmoräne darstellten, und an einem ca 300m breiten steinigen Flussbett, welches der Gletscher einst ausschüfte. Es ist beängstigend wie weit er sich zurückgezogen hat. Selbst wenn man 45 min das den einzigen Gletscher entlang läuft und den Berg schon um einiges erklommen hat ist der Franz Josef Glacier noch weit entfernt und wird wohl die nächsten 15 Jahre nicht überleben.
Pasta mit Tomatensoße und ein Gemütliches Frühstück/Mittagessen in einer beeindruckenden Kulisse ließen uns die Strapazen der letzten Nacht vergessen. Leider zog es sich etwas zu, was unsere Chancen auf den nächsten Gletscher, den Fox Glacier minderte. Dieser war auch nicht so imposant und hat sich ebenfalls sehr zurückgezogen. Interessanterweise liegt er immer noch unter der Baumgrenze, denn durch die Wolken konnte man noch viel Grün erkennen. Ein Heli-Flug kam bei den Bedingungen und den Preisen sowieso nicht in Frage, aber auf der Liste steht auf jeden Fall ein Rundflug über die Alpen...wenn ich groß bin ;)
Weiter ging es am gleichen Tag nach Haast, um noch einmal Benzin nachzufüllen und den Haast Pass zu absolvieren, der uns nach Wanaka und in eine vollkommen anderen Landschaft bringen wollte. Wir fuhren durch eine breite Schlucht, geprägt von einen steinigen Flussbett, was wohl früher ebenfalls von Eis bedeckt schien. Im Hinterland konnte man einige 3000er mit schneebedeckten Kuppen erkennen. Unser Nachtlager schlugen wir wieder auf einem DOC Campingplatz auf einem Plateau zwischen wundervollen Bergen auf. Die Wolkendecke brach auf und wir hatten einen wunderschönen Sonnenuntergang und verhältnismäßig wenig Sandlfies. Es ist schon interessant wie kräftig und verschieden allein die Grüntöne hier sind und dazu noch grau und goldgelb. Doch das alles wird so sehr intensiviert und verstärkt, wenn die Sonne rauskommt, dass man dazu neigt alle vorherigen Bilder löschen zu müssen, da diese irgendwie dann doch nur die Hälfte der Palette wiederspiegeln.
1-3 Westport Beach
4-5 Pancake-Rocks in Punakaiki
6 Lake Mahinapua
7-8 Franz Josef Glacier
9-10 Fox Glacier
11 Haast Pass
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